Berlin - Spandau

Ich muß mich dahingehend korrigieren, daß auf dieser Aufnahme von der Festungsmauer nicht viel zu sehen ist, sondern fast ausschließlich der sogenannte Juliusturm.
An dem Anblick hat mich hauptsächlich der Baum fasziniert, der in so wunderbarer Weise das Bild belebt und strukturiert, und der aus dieser Perspektive beinahe den Turm zu überragen scheint, was natürlich in Wirklichkeit nicht der Fall ist.

Sowohl über die Zitadelle als auch über den Juliusturm gibt es eine Fülle von Informationen. Ich will versuchen, in aller Kürze darzustellen, was in den diversen Reiseführern zu finden ist.

Die Zitadelle liegt auf einer Insel und ist nur über eine einzige Brücke zu erreichen. Nach den Abbildungen aus den Reiseführern habe ich folgende Skizze erstellt, die die ungefähre Form der Gesamtanlage inclusive Brücke und Lage des Juliusturms zeigt :

Die Anfänge der Zitadelle und auch des Juliusturms gehen etwa auf das 12. Jahrhundert zurück, zunächst als steinerne Wasserburg, aus der dann um 1560 die Zitadelle wurde, eine Festung im Renaissance-Stil. Im wechselhaften Verlauf der Geschichte hat die Zitadelle verschiedenen bekannten Persönlichkeiten Schutz geboten, so z. B. im Jahre 1757 einer Königin Elisabeth Christine samt Hofstaat und Napoleon im Jahre 1813 während seines Rückzugs vom Rußlandfeldzug. Im Jahre 1935 begannen die Nazis damit, hier Giftgaslaboratorien einzurichten.
Auch der Juliusturm hat vielseitige Verwendung gefunden. Von 1874 bis 1919 lagerte hier der 'Reichskriegsschatz' in Höhe von 120 Millionen Goldmark, vielfach diente er auch als Gefängnis.

Diese Ornamente, die den Giebel über dem einzigen Eingang zur Zitadelle schmücken, stammen vermutlich aus der Zeit um 1700. Dargestellt sind unter Anderem das brandenburgische Wappen, umrandet von einem Band des englischen Hosenbandordens, (was der in diesem Zusammenhang allerdings zu bedeuten hat, entzieht sich meiner Kenntnis). Das Ganze wird gehalten von zwei 'preußischen' Adlern und gekrönt von einer überdimensionalen Königskrone.