Bernadette Soubirous - die Visionärin von Lourdes



Bernadette Soubirous, das Mädchen, dem im Jahre 1858 insgesamt 18-mal die Heilige Jungfrau Maria erschienen ist, stammte aus einfachen Verhältnissen.
Sie wurde am 7. Januar 1844 als Tochter des Müllers Francois Soubirous und dessen Frau Louise, geb. Castérot, in der Boly Mühle in Lourdes geboren.
Bereits 2 Tage später wurde sie in der Pfarrkirche Saint-Pierre in Lourdes getauft.


Das Ehepaar Suobirous soll eine sehr glückliche Ehe geführt haben.
In der Literatur wird immer wieder betont, daß sehr viel Liebe in ihrem Hause war.

Bernadette selbst überlebte im Alter von etwa 10 Jahren nur knapp eine Cholera-Erkrankung und litt seitdem Zeit ihres Lebens an asthmatischen Beschwerden.


Etwa um die gleiche Zeit verlor die Familie, die inzwischen auf 6 Personen angewachsen war, infolge der Industrialisierung auch des Müllergewerbes ihre finanzielle Grundlage. Sie mußten mehrmals umziehen und fanden schließlich im 'Cachot', dem ehemaligen Gefängnis von Lourdes, eine viel zu beengte Bleibe für eine längere Zeit.
Dort lebten sie - Vater, Mutter, Bernadette und drei weitere, kleinere Geschwister, in einem Raum von nicht mehr als 16 Quadratmetern, feucht und ungesund.
Die Eltern mußten fortan als Tagelöhner arbeiten, um den kargen Lebensunterhalt der Familie zu sichern, während es Bernadettes Aufgabe war, sich um die jüngeren Geschwister zu kümmern.
Sie konnte mit 13 Jahren weder lesen noch schreiben und lediglich den einheimischen Dialekt sprechen.


Zum Zeitpunkt der Erscheinungen war Bernadette nicht mehr als 14 Jahre alt.

Die erste Erscheinung fand am Donnerstag, den 11. Februar 1858 statt.

An der Grotte von Massabielle sah Bernadette, die mit ihren Schwestern Brennholz sammelte, plötzlich eine kleine, weiß gekleidete 'Dame' mit einem weißen Schleier, einem blauen Gürtel und je einer gelben Rose an den Füßen.


Im weiteren Verlauf der insgesamt 18 Erscheinungen, denen nach und nach immer mehr Menschen beiwohnten, entsprang dort die heute weltberühmte Heilquelle von Lourdes und die Erscheinung gab sich (im örtlichen Dialekt) als 'Immaculada Councepciou' (Unbefleckte Empfängnis) zu erkennen - also niemand anders als die Heilige Jungfrau Maria.

Bernadette mußte im Auftrag Mariens mehrfach zu Dominique Peyramale, dem damaligen Pfarrer von Lourdes, gehen und um den Bau einer Kapelle am Erscheinungsort ersuchen, was einem einfachen, 14-jährigen Mädchen eine Menge Mut abverlangt haben dürfte. Auch ansonsten wurde sie von Polizei und Obrigkeit hart bedrängt, die natürlich allesamt von den Erscheinungen nichts wissen wollten.
Der Pfarrer jedoch glaubte ihr schließlich und bewahrte sie davor, daß sie wegen angeblicher Halluzinationen in die Psychiatrie gesteckt wurde.
Da sie allerdings auch weiterhin ständig von den verschiedenartigsten Menschen, die in ständig wachsender Zahl nach Lourdes strömten, bestaunt und ausgefragt wurde und Kranke sogar glaubten, von Bernadette geheilt werden zu können, entschied der Pfarrer in Abstimmung mit ihren Eltern im Juli 1860, sie in die Obhut der Ordensschwestern im Hospiz zu geben, zumal sie nach wie vor sehr unter ihrem Asthma zu leiden hatte. Hier bekam sie regelmäßig zu Essen und lernte im Alter von 16 Jahren erstmals lesen, schreiben und rechnen.


1862 wurden nach eingehender Prüfung die Visionen Bernadettes durch den Bischof von Tarbes und Lourdes als echt anerkannt.

Lourdes wurde damit zu einem offiziellen Wallfahrtsort der katholischen Kirche und die Kapelle, um die Maria gebeten hatte, wurde gebaut.


Nachdem Bernadette längere Zeit im Hospiz verbracht hatte, entschloß sie sich, selbst bei den Ordensschwestern einzutreten, die das Hospiz leiteten.
Im Juli 1866 verließ sie Lourdes für immer, um im Kloster Saint-Gildard in Nevers, 800 km von Lourdes entfernt, als Schwester Marie Bernard Dienst an Kranken zu tun.


Im Jahre 1879, am 16. April starb sie, die selbst Zeit ihres Lebens von Krankheiten heimgesucht war, nach langer, schwerer Krankheit, bei der sie sehr viel zu leiden hatte. Im Garten des Klosters wurde sie beigesetzt.

30 Jahre später wurde sie anläßlich ihrer Seligsprechung wieder ausgegraben. Zur Überraschung aller Beteiligten war ihr Leib völlig unversehrt und ist es bis heute geblieben. Sie ist jetzt, hinter Glas, für alle sichtbar in der Klosterkirche von Nevers aufgebahrt.


Wie bei den Marienerscheinungen selbst ist es auch beim Geschehen um Bernadettes sterbliche Überreste für jeden eine Frage der Bereitschaft, ob er oder sie bereit ist, daran zu glauben oder nicht.
Was die Erscheinungen angeht, habe ich persönlich nicht die geringsten Schwierigkeiten, daran zu glauben. Ich habe mehrere Bücher über Bernadette und die Geschehnisse in Lourdes gelesen, unter Anderem die ausgezeichnete Erzählung


'Das Lied
von Bernadette'
von Franz Werfel

... gibt es
übrigens
auch
als Video


Seligsprechung und Heiligsprechung erfolgen beide durch den gleichen Papst :

14. Juni1925

  -   Seligsprechung durch Pius XI.

8. Dezember 1933

  -   Heiligsprechung durch Pius XI.