Berlin - S Bahnhof Savignyplatz
Weltenbaum II. [ Gesamtkunstwerk verschiedener Künstler ]
An der Nordwand des S-Bahnhofes Savignyplatz haben verschiedene Künstler
in den Jahren 1985 bis 1986 ein Gesamtkunstwerk geschaffen, das den Titel
'Weltenbaum II' trägt. Es besteht unter Anderem aus einem großen
Wandbild, das einen Baum mit verschiedenen Nestern darstellt, aber auch aus
verschiedenen Schrifttafeln mit Texten, die zum Nachdenken anregen sollen,
sowie verschiedenen Einzeldarstellungen.
Hier eine Gesamtdarstellung eines der 'Nester', von denen ich übrigens
bereits 2 Jahre zuvor Detailaufnahmen
gemacht habe, die auf Bild 29
der Galerie 2 zu sehen sind. Zu dem Zeitpunkt habe ich aber nur staunend die etwas
seltsam anmutenden Gestalten in den 'Nestern' wahrgenommen und abgelichtet, ohne mir
über den Gesamtzusammenhang Gedanken zu machen, was ich nun, im August 2004,
nachgeholt habe.
|
Über die Gestalten in den 'Nestern', die auf
Bild 29 detaillierter
zu betrachten sind, mag ein Jeder seine eigenen Betrachtungen anstellen.
Die Schrifttafeln unter dem weit ausladenden Geäst enthalten von links nach rechts
folgende Inschriften :
|
'Jeder Jahresring ist ein Sinnbild für gelebte Kraft, ist wie eine Falte in einem Gesicht.'
M. Bikkel
|
'Was sind das für Zeiten / wo ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist, weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt.'
|
'Man kann mit Politik keine Kultur machen / aber vielleicht mit Kultur Politik.'
|
'Idealisten sind immer in der Gefahr / an ihrem Idealismus zugrunde zu gehen.'
( Friedrich von Schiller )
|
'Bruder Mensch hat uns schon oft verlassen, Bruder Baum nie.'
|
Diese Schrifttafel enthält die Namen der an dem Werk beteiligten Künstler.
Ich will sie jetzt nicht alle namentlich aufführen, man kann sie auf der
Darstellung hinreichend gut erkennen.
Es sind etliche mir unbekannte Namen dabei, doch wie es scheint, haben auch Joseph
Beuys und Günter Grass mitgewirkt. Hauptinitiator ist jedoch ein mittlerweile
74-jähriger Aktionskünstler und Baumpate namens Ben Wargin, (mir bisher
unbekannt, zumal ich mich bisher mit diesem Gebiet wenig bis gar nicht befaßt habe).
Hauptschöpfer des Baumes selbst sowie seiner Bewohner scheint der 1924 geborene
Künstler Siegfried Rischar zu sein - auch das habe ich über
Internet-Recherchen herausgefunden. Beide sind ebenfalls auf der Tafel verzeichnet.
Sinn und Zweck des Ganzen ist es offenbar, die S-Bahnfahrer über das Verhältnis
vom Menschen zur Natur und zur Umwelt zum Nachdenken anzuregen.
Das kommt besonders gut in einem der Sprüche zum Ausdruck, der sich ebenfalls
auf einer Tafel an dieser Wand befindet, und den ich an den Schluß meines
Kommentars stellen möchte und dem ich voll und ganz zustimme :
'Die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen die Natur.'
|
|
Weiter zu
Berlin - Bild 185
Zurück zur
Berlin - Galerie No. 8